Heute nun das zweite Hennings von Nico, den Holz-Bock. Im Glas fast schwarz mit nur mäßiger Blume. Die Nase erschrickt, ziemlich säuerlich. Der Antrunk ist dann zunächst ebenfalls säuerlich und unerwartet dünn. Soll das so? Kann nicht sein. Also etwas stehen und Temperatur aufnehmen lassen. Und ja, das hilft. Es wird weich und sogar cremig. Das säuerliche macht deutlich dunkler Schokolade Platz. Begleitet wird die Schokolade von etwas Mocca und einer Spur Vanille. Das passt richtig gut zusammen. Aber Bock? Nee, nicht einmal der Alkohol hilft dabei; er scheint abwesend. Störend ist, dass der Nase bis zum Ende dies säuerliche entgegen strömt.

Bierspezialitäten aus M-V #62 Hennings Holz-Bock Der Holz-Bock kommt von der kleinen Handwerksbrauerei Hennings in Leezen bei Schwerin. Er war wohl mal zur Fassreifung vorgesehen, aufgrund von wenig Raum in der Brauerei wird er nun wie ein normaler Bock abgefüllt. Im Glas erscheint das Bier beinahe schwarz. Der Schaum ist cremig und haselnussbraun. Durch Schwenken im Glas werden der schwarzen Flüssigkeit Aromen von kräftigem Espresso, Bitterschokolade und Vanille entzogen. Beim ersten Schluck begeistert die Cremigkeit. Auffällig ist die kaum vorhandene Kohlensäure. Es ähnelt dadurch sehr einem Stout. Die Aromen sind ebenfalls sehr mild. Da dieses Bier nur in 0,75l Flaschen abgefüllt wird, hat man genug Material um die Aromen zu suchen. Kaffee ist da, etwas Mokka, bissl Schokolade zum Ende hin, wieder Vanille. Die 7,8% Alkohol sind kaum zu erkennen. Im Nachtrunk sorgen lediglich 24 IBUs für feinherben Ausklang. Das Mundgefühl ist seidig, cremig, kaum süß und etwas rau im Nachtrunk. Ich würde mir etwas mehr Körper wünschen, so ist er eher im mittleren Bereich angesiedelt. Der Holz-Bock wird im Trinkverlauf und mit sich erhöhender Temperatur immer besser und aromatischer. Dafür ist er nicht zu schwer und trinkt sich gut weg.