Die Anzahl an Rotbieren aus Deutschland kann man ja quasi an eine Hand abzählen. So selten sind diese zu finden. Noch seltener wird dieser Stil, da LaBieratorium aus Cottbus die Schotten dicht gemacht hat. Das Cottbuser Rotbier ist zwar unfiltriert aber dennoch fast klar mit toller dunkler Kastanienfarbe. Der Schaum ist fein- bis mittelporig und hängt gut am Glas. Von den Aromen her, gibt das Rote nicht zuviel von sich preis. Es ist eher würzig mit Kräutereinschlag. Der Antrunk ist interessant. Es erwartet einen zwar dunkles Malz aber wenig Karamel und keine Süße. Es ist eher lagertypisch sehr trocken und crisp gehalten. Dazu kommt so etwas wie eine holzige Note mit wiederum Kräutern und eine spritzige, schwer in Worte zu fassende Fruchtaromatik. Ich würde es beschreiben als eine Mischung aus Erdbeerbowle, Cassis und Brombeere. Eine solide, sehr trockene Bittere bildet den Abschluss. Das Rotbier kommt schlank aber nicht dünn daher und bietet eine sehr gute Vollmundigkeit. Jeder Schluck zeigt die Eigenständigkeit dieses Bieres. Durstlöschend und dabei interessant.