So Fasnacht einigermaßen aus den Rippen, bevor ich nun peu a peu die getrunkenen Biere nachtrage ein IPA, immerhin aus der Karnevalsstadt Düsseldorf. Helles Bernstein mit eher grobem relativ haltbarem Schaum. Die Nase ist satt fruchtig, tropisch mit Erdbeere ist die erste Assoziation. Sanft herber, cremig fruchtiger Antrunk, der Blick aufs Etikett bestätigt die Weizen oder Hafermalz Zugabe nicht. Schönes Zusammenspiel von grasig herbem Hopfen und saftiger Frucht in Form von Erdbeere, Orange und Tropischen Noten. Ein satter Malzkörper bettet darunter, die Rezens ist gering was die fruchtig cremige Note unterstützt. Der Abgang ist nochmals schön saftig. Empfehlung vom Niederrhein, top gemacht. 👌🏼

Nach dem guten Pale Ale von Beer Kong nun die Königsdisziplin. Ein IPA mit deutschem Hopfen (u.a. die Aromasorten Ariana und Callista). Beide stehen für viel (süße) Frucht. Helles Bernstein steht im Glas, leicht trüb. Dazu gibt es ein flache beige Haube, die schön klebrig daherkommt. Viel Tropenfrucht landet in der Nase: Maracuja, aber auch Erdbeere und Birne. Sehr fruchtiger Antrunk, eindeutig auf der süßen Seite: Der Geschmacksreigen geht auch hier von Maracuja über Birne und Erdbeere bis Orange oder Mandarine und Melone (übervoller Obstkorb). In der Mitte wird es malzig, grasig (Hallertauer Magnum) und herb. So soll ein IPA sein. Fruchtiger Einstieg, herbes Ende. Dazwischen noch leichte, frische säuerliche Noten (saurer Apfel oder Quitte). Interessant, was deutscher Aromahopfen so alles kann. Mir fehlt etwa mehr Herbe zum Abschluss. Das IPA ist kein Kanonenfeuer, aber zumindest ein eindrucksvolles Wetterleuchten am deutschen Brauhimmel.

Callista und Ariana sind unter allen Flavor- Sorten diejenigen, die den US-Hopfen am ähnlichsten sind, was den Fruchtcharakter für IPA betrifft, jedoch mit kontinentalem Charakter. Mit den beiden Aromahopfen-Sorten aus der Hallertau lassen sich - immer noch erstaunlich wenig verbreitet unter deutschen Craftbeer-Brauern - hervorragende Ales brauen, was die beiden Beer Kong Brauerinnen beweisen. Eingebettet in eine stabile Bitterkeit entpuppt sich die neueste Kreation der Düsseldorferinnen als ein zwischen Traube, Grapefruit, Melo- ne und Zitrone sowie Birne und Orange reflektierendes, kräftig aromatisches Bier, im Antrunk leicht floral, zum Abtrunk hin harzig. Ein sehr gediegenes IPA, nichts für den schnellen Durstlöschertrunk nebenbei sondern sehr respektabel genießbar mit sattem Wumms: Hopped on a feeling. Bravourös.