Das Camba Steampunk. Es riecht fantastisch. Richtung orange. Im Antrunk bleibt es hopfig fruchtig. Top

Bernsteinfarben mit schönem Schaum. Die Nase riecht nach Pisco, einem Traubenschnaps aus Peru und Chile, hatte ich so auch noch nicht. Im Mund ist dieser Geschmack etwas dezenter, es kommt noch Aprikose auf der Fruchtseite dazu. Leichtes Raucharoma und jetzt kommt mir auch ein Broyhan in den Sinn, sehr ähnlich. Mir hat's geschmeckt, leider nicht mehr erhältlich.

Das Camba Steampunk ist ein Dampfbier, welches weder nach kalifornischer Art eines California Common, noch nach deutscher Dampfbier Art gebraut wurde. Beides sind untergärig gebraute Biere mit dem Unterschied, daß die amerikanische Variante bei recht hohen Temperaturen vergärt, was eigentlich eine Eigenschaft von obergärigen Bieren darstellt. Was also hat Camba hier kredenzt? Optisch hat man hier ein bernsteinfarbenes, hefetrübes Ale (mit Weissbierhefe vergoren) vor sich mit weißem, schon am Glas haftenden Schaum. Die Nase erinnert mich sehr stark an belg. Blonds. Leichte Süße und etwas Aprikose. Der Antrunk ist schon frisch mit dezenten Anklängen eines Hefeweizens mit sanfter Nelke. Das verwendete Rauchmalz ist sehr subtil erkennbar und ergänzt den schlanken Malzkörper sehr gut. Der Aromahopfen (Saphir und Tradition) sorgen für Frische ,eine leichte krautige Würze und ein feinherbes Finish. Nach anfänglicher schwacher Süße klingt das das Obergärige eher halbtrocken aus. Diese Braumeisteredition ist Camba wahrlich gut gelungen. Ein frisches, sehr eigenständiges Bier mit hohem Wiedererkennungswert.

Die Braumeister Edition #46 von Stefan Bielmeier soll ein Vollbier in der Tradition der Dampfbiere sein. Ich kenne Dampfbier aus Zwiesel und San Francisco, beide malzbetont. Und hier? Sehr hefig, viel Banane und Nelke, etwas rote Beeren und minimal Rauch. Man meint da doch eher eine Weizenvariante vor sich zu haben. Und ich finde keine schlechte. Ergänzung: der Alkoholgehalt beträgt 5,8%.