Das Süffig der Artos Brauerei aus Liebenwalde (nörlich von Berlin) soll ein klassisches Pils sein. Nun ja, das klassische Pils ist erst mal nicht trüb. Farblich ist es golden mit schnell verschwundener, weißer Blume. Die Nase sagt, hier ist Aromahopfen drin, der Aprikosenaromen hervorbringt. Nicht unbedingt klassisch. Die Frische ist gut. Beim ersten Schluck fällt ein sehr weiches Wasser mit sehr feinoerliger Kohlensäure auf. Die Kombination sorgt für belgisch moussierendes Mundgefühl. So fehlt es dann etwas an Crispness, was garnicht so schlimm ist. Die Frische durch den Aromahopfen kommt sehr gut rüber. Er bringt wiederum Aprikosen und Quittenaromen mit feiner Herbe ins Spiel. Das gefällt. Das Finish ist halbtrocken mit solider Pilsbitterkeit. Also der Text auf der Rückseite ist typisches Marketing BlaBla und trifft nicht auf dieses Pils zu. Das Pils ist sogar besser als dieser Text, da es eben kein klassiches Pils ist sondern ein modernes Frischpils, welches sogar als Degustationsbier durchgehen kann, quasi als Einstiegsbier in ein Tasting. Gelungen!

Recht eigenständig und eigenwilliges Pils aus Liebenwalde, das auf den ersten Schluck mit ordentlichem Kohlensäurenwumms nicht zwingend nach üblicher Pilstat mundet, erst später, wenn eine durchaus angenehme Herbe im Abgang zu spüren ist vielleicht. Davor ist's fruchtig mit leichten Zitrusnoten gebraut, was dem Artos wohl seinen reduziert-schlichten Namen gibt. Eine gelungene Interpretation des Bierstils abseits des Mainstreams. .

Ganz gut

Zu intensiver Duft

Unfiltriert mit Bodensatz dadurch leider nicht so ansehnlich im Glas. Fruchtig bis malzig im Geschmack. Sehr angenehme Bitternote. Alles in allem verspricht der Name nicht zu viel, süffig ist es allemal!