Heute mein 900. Bier. Also schnapp ich mir mal das Fastmoker Pils von Wildwuchs. Im Glas sieht es schon sehr passabel aus. Goldgelb mit ganz leichter Trübung. Die Krone baut sich klasse auf und hält sich im mittleren Bereich. Es riecht fruchtig citral und verliert trotzdem nicht die würzige Note. Im Antrunk ist es ganz zu Anfang kurz weiterhin fruchtig und kehrt sich schnell in eine tolle bittere um. Es schließt trocken und herb ab. Das bleibt auch noch länger am Gaumen. Oh ja, das find ich ziemlich gut. Quasi Jever in total lecker 😂

Interessantes Microbrew aus Hamburg. Schön herbes Pils

Unfiltriertes, unpasteurisiertes, kaltgehopftes Öko-Pils, das, wie der titelgebene Fastmoker sein Tau, den Geschmack "fruchtig-herb" festmachen möchte. Doldiger Hopfen in der Nase, exotische und zitronale Frucht, flankiert von Kräutern, im Durchlauf, etwas Herbe im Abgang - die Brauerei interpretiert das Genre gekonnt individuell, was letztlich fehlt, ist ein wenig mehr Hopfenschmiss, um das Pils mit mehr Ecken und Kanten zu einem, unverwechselbaren "Wildwuchs" werden zu lassen.

Das Pils aus Hamburg (geehrt wird hier derjenige, der die Schiffe vertäut) steht satt gelb im Glas, leicht trüb. Der weiße Schaum kann sich recht gut behaupten gegen die Zersetzung. Die Nase schindet keinen besonderen Eindruck, könnte auch ein Pils von der Stange sein. Leicht würzig-hopfig, etwas getreidig und grasig. Der Antrunk zeigt sich zumindest (so wie versprochen) leicht fruchtig, dazu Kräuter bis leicht blumig. Nach hinten raus leichte Herbe mit angenehm würzigem Nachhall, in der Mitte recht krautig und seifig mit einem leichten Trinkwiderstand. Das schmeckt, ist aber nichts Besonderes und mir für ein Pils viel zu weichgespült.

Es begann damit, dass Diplom- Braumeister & Biersommelier Friedrich Carl Richard Matthies nach mehreren Stationen in verschiedenen Klein- und Großbrauereien in Europa, 2014 mit zweien seiner Brüder das Familienunternehmen Wildwuchs Brauwerk Hamburg und damit die erste Biobrauerei Hamburgs gründete. Stolz ist die Kleinbrauerei direkt an der Elbe darauf, dass jegliche Produktionsschritte vor Ort ausgeführt werden und ausschließlich beste Zutaten in Bioqualität im Braukessel landen. So entstand auch das "Fastmoker". Ein paar Eckdaten: Alkoholgehalt 4,9%vol, Stammwürze 12%, weder filtriert noch pasteurisiert. Nach der Hauptgärung erhält dieses Pils nochmals ("hochwertigen Tettnanger-") Hopfen. Der Geruch ist bereits sehr fruchtig und hopfenbetont. Es erinnert schon fast an ein leichtes IPA. Der Geschmack ist ebenfalls fruchtig (helles Obst wie Apfel oder Birne). Was mich am meisten überrascht ist die sehr dezente Bitterkeit. Sie ist leicht im hinteren Gaumen/seitlichen Backen zu bemerken, aber für ein Pils aus dem Norden von Deutschland... überraschend. Aber absolut positiv! Ob es mir lange im Gedächtnis bleibt (wie es das Etikett verspricht) weiß ich nicht, aber dass es mir schmeckt kann ich sagen!

Definitiv nicht meins! Prost!

Lecker fruchtig-herb