Nach fast 8 Jahren mal wieder im Glas. Optisch ist dieser Doppelbock kastanienbraun, leicht getrübt und mit sahniger Blume gekrönt. Der Geruch ist deutlich blockmalzig und minimal röstig. Der Antrunk ist sehr weich, malzig und -anders als gerochen- mit einer satten Honignote ausgestattet. Dazu gesellt sich eine dezente Nussigkeit und rotbeerige Fruchtigkeit. Die damals gegen Ende wahrgenommene Bittere erkenne ich heute nicht. Es bleibt dennoch ein guter und nicht zu süßer Bock auf den man nicht noch mal 8 Jahre warten sollte.

Ich sollte öfters meine Bierschränke sortieren. Ab und zu findet sich noch ein vergessenes Schätzchen. So kommt der Noctuator von Kauzen Bräu aus dem Jahre 2018 angeschwirrt und will meinen Gaumen mit vielseitiger Malzselektion ergötzen. Der Doppelbock zeigt eine dunkle und trübe Bernsteintönung mit altweißem, feinporigem Schaum. Anklänge von Multivitaminsaft und eine leicht-scharfe Alkoholnote dringen in die Nase. Man spürt schon den Malzkörper. Im Mund fallt sofort die Samig- unf Cremigkeit auf. Das Bier ist gering karbonisiert. Das passt perfekt. Es schmeckt trotzdem frisch und hat Anklänge eines Hefeweizens, auch was die sanfte Hefenote angeht. Ich kann garnicht genau sagen wonach er schmeckt. Irgendwie mild aber nicht schwach. Gediegen, geschmeidig mit eine leichten Pfefferigkeit im Nachtrunk und eine mittleren Würze. Die Bittere betragt nur 20 IBU,wirkt aber etwas kräftiger. Das Schöne ist, dieser Doppelbock ist kaum süß und läuft deswegen hervorragend. Das Bier ist fast leer im Glas und das Bild im Kopf wird vollständiger. Anfangs ist das etwas Toffee mit vielleicht einem Hauch Bratapfel, garniert mit Alkohol, welcher aber sehr gut eingebunden ist. Kauzen brauten eigentlich solide Biere. Der Noctuator ist aber mehr als solide. Prädikat: Sehr empfehlenswert!

Davon kann man mehr trinken. Malzig, leicht erdig

kastanienbraun, feinporiger Schaum, fällt schnell zam, klebt am Rand, Nase: Kaffee, Antrunk: vollmundig, Kaffe- und Röstaromen, Abgang: süßlich, ganz leicht bitter