Als Ostsee-Ossi sind mir Deichgetränke ja durchaus fremd. Das hindert mich aber nicht daran, das Bremer Deichbier mit neuer Rezeptur zu probieren. Der Stil des Bieres ist nicht angegeben. Im Glas hat man aber eine wunderschöne, trübe Bernsteinoptik. Der feine, weiße Schaum ist nach einer Minute verschwunden. Es duftet mild aber frisch und man kann qausi die frische Briese vom Wind der Nordsee in der Nase spüren (ja klar, Einbildung). Es ist leicht orangig/mandarinig fruchtig. Toll bis hierhin. Das Deichbier ist sehr schlank und nah am (Achtung Wortwitz) Wasser gebraut. Sofort knallt eine deftige herbe friesische Note rein. Das Bier ist staubtrocken. Süße hat keine Chance. Die Bittere ist moderat gewählt und hat was limomadiges bzw. der Nachklang erinnert mich an Aperol Spritz. Man muss sagen, da ist nicht viel Geschmack drin. Sehr leichte Mandarin und grüner Apfel sorgen für die nötige Frische, die dieses Deichbier dann doch attraktiv macht. Das Deichbier ist kein großes Bier und das will es auch nicht sein. Es ist fernab von all den hellen, süffigen Lagerbieren und macht sein eigenes Ding. Der Sessioncharakter ist hoch und auch bei den aktuellen Temperaturen ist dieses Bier eine tolle Erfrischung.