Immer Bock darf man auf dieses helle Bockbier in der Tat haben. Trüb hellorange ist es. Die Krone ist zwar nicht hoch, aber fein und recht haltbar. Das Bierchen duftet (zurückhaltend) hellmalzig und blumig frisch mit einem zarten Hauch Apfel. Im Antrunk wird es prägnanter, mit einer gewissen pfeffrigen Schärfe und halbtrockenem Charakter. Bei weiterhin guter Frische kommt der Alkohol nun wärmend aus dem Hintergrund hervor. Es entsteht so gut wie keine (sonst von mir gefürchtete) Unwucht aus bockiger, hier sehr zurückhaltender Süße, (ordentlich eingebundem) Alkohol und hopfiger Bittere (im Ausklang). Die Hopfensorten Herkules, Saphir, Tettnanger und Tradition können sich ebenso schmecken lassen wie die 38 IBUs. Ein helles Bockbier nach Maß, naturtrüb, nach meinem Geschmack, mit dem gewissen Etwas.

Erfrischendes Lager Bierschen 😅Salut 🍻 👍

Nachtrag: Das Lime Time ist ein Witbier mit Blättern der Kaffir Limette, Zitronengras und Koriander. Kräftig goldene Farbe für ein Wit. Schön herbe Limette in der Nase, erfrischend. Auch beim Trinken angenehm erfrischend, Zitronengras kommt angenehm durch, Koriander nehme ich nicht wirklich wahr. Mit der Kaffir Limette kann ich nichts anfangen, aber ich frage mich warum hier Blätter benutzt wurden? Im Verlauf wird's nämlich ziemlich herb und etwas bitter mit einer ziemlich grünen Note, das kommt definitiv von diesen Blättern und verhagelt etwas den Trinkgenuss. Also eher jammern auf hohem Niveau, aber ich glaube mit einem Spitzer Limettensaft oder etwas Abrieb von der Schale wäre das stimmiger geworden.

Sehr würziges Ding, sehr herb in Abgang.

Freie Brau Union Bremen, Helles. Goldgelb im Glas mit üppiger weißer cremiger Blume. Es duftet hellmalzig und leicht grasig. Der Antrunk ist sehr gut. Zum Glück nicht so süß und klebrig wie die meisten hellen, sondern mit schöner Hopfenbitteren, halb Pils mäßig. Es ist gut süffig, erfrischend und gut trinkbar. Prost.

Was habe ich denn hier Feines entdeckt? Der Bremer Hanseat 2.0 fließt trüb kupferfarben und samtig schimmernd ins Glas. Die altweiße Krone ist fein und haltbar bei mittlerer Höhe. Das Bier duftet verführerisch nach Toffee-/Karamellmalz und lässt mit schwindendem Schaum auch ein paar Waldhonignoten durch. Der Antrunk ist wie erschnuppert toffeemalzig, mild würzig und -bei niedriger Carbonisierung- geschmeidig weich. Eine Tendenz zur semi-lieblichen Seite wird von einer hopfigen Kräuterküche gekonnt abgefedert. Das rückseitige Etikett spricht von Pinienzapfen, Biskuit und Zitronenzeste. Das kann man durchaus -zumindest in Ansätzen- erkennen. Zwischen Wiener Lager, Märzen, Bock und Spezial kredenzt die Freie Brau Union Bremen ein ganz tolles Tröpfchen.