In Uehlfeld in Franken wird seit 380 Jahren handwerklich Bier gebraut. Neudeutsch sagt man Craftbeer dazu. Das Zwanzger Pils hat lediglich 4,5% abv und ist dunkler als die meisten Pilsener auf dem Markt. Das Pils ist glanzfein und wird von feinem, weißen Schaum, von guter Stabilität bedeckt. Es fehlt etwas an Frische. Dafür gibt es viel helles Malz mit Getreideflavour. Das Pils ist schlank und sehr kräftig gehopft, sowohl bitterlich als aromatisch. Das getreidige Malz ist dadurch weggedämpft und erträglich. Allerdings trägt der krautige Hopfen zu stark auf. Gleiches gilt für die Bitterkeit. Ausgewogen geht anders. Trotzdem ist das Zwanzger Pils recht süffig und durstlöschend. Es richtet sich an Leute, die ihr Pils etwas ausgefallener mögen. Kein Pils wie ein anderes!

👁 golden; mittelporiger, durchaus beständiger Schaum 👃🏻 Malzsüße, minimal fruchtig 👄 Nach einer kurzen malzwürzigen Episode setzt sehr schnell eine prägnante, knackige Herbe ein. Hierbei schimmert durchaus auch grüner Apfel und eine ganz dezente Süße durch. Ich empfinde das durchaus als erfrischend, kann aber nachvollziehen, dass Liebhaber milder Pilsener hier eher Abstand nehmen.

Schön Golden sieht das Zwanzger im Glas, der dichte Schaum hält nur kurz. Im Duft überrascht es mit besonders krautigen und Malz-Noten, die mich an Gundermann erinnern. Der Antrunk ist herb und mittelbitter, und wird zum Ende nur minimal weicher. Die Kohlensäure hält es kräftig. Geschmacklich möchte es irgendwie weich wirken, da ist auch eine kleine Süße, doch die intensiver werdende Bittere übertönt alles und wirkt lange unangenehm nach. So lange, dass ich mir jetzt ein anderes Bier hole...

Ich verneige mich vor der 500 des T. Hopfmann und folge natürlich seiner Bewertung!

Mildgehopftes Pils mit leicht bitterem Abgang