An sich macht Hoppen un Molts Pilsener richtig Spaß - wenn man es als fruchtiges Session IPA betrachtet. Nico hat im Grunde schon alles dazu in seiner Rezi geschrieben. Mal abgesehen davon, dass der Stil im Gesamteindruck irgendwie verfehlt wurde, haben wir hier ein trüb strohfarbenes Bier mit gemischtporigem, haltbar werdendem Schaum. Der Duft ist zitral bis tropisch fruchtig. Geschmacklich zeigt sich das Bier trocken malzig, schlank und trotz niedriger Carbonisierung recht crisp mit Session-Charakter, wiederholt die erschnupperte, fruchtige Hopfung und klingt nordisch, herb, grasig bis krautig aus. Mit schwindendem Schaum und etwas Standzeit dringen von Duft bis Gaumen sogar hintergründig harzige Anklänge durch. Blind verkostet ein waschechtes Session IPA. Da bin ich mal auf das morgige Hoppen un Molt IPA gespannt. Vielleicht schmeckt das ja wie ein Pilsener. Hoppen un Molt wirkt für mich nach wie vor nicht sattelfest. Die 3.8 Sterne vergebe ich ohne Berücksichtigung des Stils, rein für den Durstlöscher-Geschmack.

Sehr ausgewogen und fruchtige Hopfennoten 👍

Kleiner Sonntagsausflug nach Warnemünde um bei Hoppen un Molt das Pilsener zu verkosten. Es kommt aus der Flasche (Fasspreise dort haben kräftig angezogen) und erstrahlt in hellem Bernstein mit ganz geringer Trübung. Der weiße Schaum ist gut stabil. Die Nase ist zitral und leicht tropisch. Die Frische ist ok. Der Antrunk ist sehr weich, nicht knackig, da einfach kaum Kohlensäure vorhanden ist. Beim Blindtest würde ich, auch aufgrund der Aromatik von Zitrus und tropischen Anteipen, nie auf ein Pils tippen. Eher auf Pale Ale oder Session IPA. Auch wenn das Finish feinwürzig und etwas krautig daherkommt und eine solide Bitterkeit ins Spiel bringt. Für mich ist das Hoppen un Molt Pilsener etwas am Thema vorbei gebraut. Trotzdem hat man hier ein sehr geschmackvolles untergäriges Bier vor sich.

Wenig Pils, dafür einiges, kunterbunt gemischtes Anderes. Bisschen Frucht, bisschen Säuerlichkeit, einiges an Harze. Komisches Durcheinander, das so unter dem Label "Pilsener" wohl Alleinstellungspotential haben dürfte. Kann mensch mögen, kann aber auch sein, dass hier nur die Zutaten der anderen Warnemünder Erzeugnisse von Käptn Blaubär beziehungsweise Hein Blöd verquirlt wurden. Ein Fall für die Sesamstraße.