​Geschmackserwartung: Flüssiges Brot Höchstwahrscheinlich ist das ein klassisches deutsches Export oder Helles. ​Der erste Schluck: Du schmeckst Malz. ​Der zweite Schluck: Du bekommst plötzlich Lust, Sandalen mit Socken zu tragen. ​Der dritte Schluck: Du fängst an, über die Nachbarn zu schimpfen, die ihren Müll falsch trennen. ​Das Fazit Colbitzer Edel ist kein Bier für eine Party im angesagten Club. Das ist ein Bier, um sich auf die Veranda (oder in die Küche) zu setzen, schwer zu seufzen, in die Ferne zu schauen und tiefgründig zu sagen: „Tja.“

Malzig und im Abgang etwas lasch. Nicht wirklich langweilig, wohl eher guter Durchschnitt. Viel mehr fällt zu diesem “Edel” Pils nicht ein.

Nochmal Sachsen-Anhalt: Colbitzer Edel. Scheint ein 4,9%er Export zu sein. Honigfarben, schöner, feiner, aber unbeständiger Schaum. Antrunk überaus mild, um nicht zu sagen blass. Wird auch im Haupttrunk kaum besser. Ist zwar überhaupt nicht süß, erinnert mich aber geschmacklich an biedere bayrische Helle, also an weitgehende Aromafreiheit. Ich könnte problemlos darauf verzichten.

Zwischen deutschlandweit bekannten Industriesorten versteckte sich dieses Bier in einem Discounter in Stendal. Ich war froh, wenigstens ein regionales Bier vorzufinden. Mit herbem Duft von Malz und Gerstennoten begrüßt mich das goldene Bier aus der Colbitzer Heidi nun Zuhause aus dem Glas. Zwar ist der Schaum schnell weg, doch die Carbonisierung bleibt durchgehend gleich. Das sorgt für angenehm feinherben Pilsgeschmack bis zum Schluss, und gleicht prima eine etwas fehlende Fülle aus.