Ein Gutes Helles. Für den Preis kann man nicht meckern. Aber der Hopfen ist etwas ausgeprägter als bei anderen Hellen. Es ist schon noch klar ein Helles und noch kein Pils, aber der Hopfen ist deutlicher rauszuschmecken wie bei anderen Hellen. Also eher was für Personen die sich eine leichte, dezente aber trotzdem noch deutlich wahrnehmbare Hopfennote im ihrem Hellen wünschen oder für Pils Trinker die einmal zur Abwechslung ein Helles wollen, aber ihre Hopfennote im Bier nicht missen möchten. Für Menschen die Bayerisches Helles in der Muttermilch hatten ist es als "Weg-Halbe" gut wenn man einfach Nirgendwo im Osten bayerisches Helles bekommt. Mit dem Apoldaer macht man nicht allzu viel falsch. Es ist deutlich milder als Tegernsee und noch ne kleine Spur weniger stark gehopft als Augustiner Hell. Nur der Hopfenextrakt ist halt minimal rauszuschmecken und das stört das Gesamtbild dann. Aber für den Preis gibt es nichts großes auszusetzen. Wenn man sich sehr weit nordöstlich der Donau befindet, einfach kein Originales Bayrisches Helles aufzutreiben ist und man Partout mit Pilsner Bier auf Kriegsfuß steht, dann kann man sich mit Apoldaer Glocken Hell retten. Da ich eher milde Helle mag gibt's von mir aber Punktabzug, eben weil es mir persönlich ein bissl zu stark gehopft ist und man Hopfenextrakt verwendet. Der Hopfenextrakt ist halt schon leicht rauszuschmecken, ansonsten wäre es fast schon sowas wie ein "Helles Ersatz des Ostens" (wenn man kein Echtes Bayerisches Helles bekommt). Aber der Hopfenextrakt und der Nachgeschmack durch den Hopfenextrakt, die reißen das gute Bild wieder ein Stück ein. Denn beim Glockenpils hat Apoldaer gut vorgelegt und den Blöden Hopfenextrakt gegen ausschließlich echten Hopfen getauscht. Also auch noch Abzug in der B-Note.

Zu DDR Zeiten habe ich im Zug zur NVA Kaserne ein Wernesgrüner Pilsator gegen ein Apoldaer Glockenhell eingetauscht. Hier wurde ich ein Opfer meiner Sammelleidenschaft. Das eingetauschte Bier war das schlimmste was ich je getrunken habe, bis heute. Die neue Version dieses Bieres ist zum Glück von einer anderen Qualität. Es ist ein mildes, leicht getreidig schmeckendes Helles. Durchaus angenehm zu trinken, ohne herauszustechen.

Masttour durch Norwegen Tag 0: Bei der Generalprobe in Groitzsch wurde ein Thüringer Helles verkostet. Mild, im Nachgeschmack leicht herb, kann man letztendlich gut trinken

Gutes Helles, bleibt aber nicht in Erinnerung.