Ein neues Bier der Brauboys Billerhude, das Fünfte. Angegeben ist auf dem Etikett "American Wheat Ale". Im Glas blickdicht trüb, Tendenz naturtrüber Apfelsaft. In die Nase kommt fruchtiges, hier die Tendenz rotbeerig. Der Antrunk wirkt zunächst weich, fast sämig. Dann wird dies aber durch eine recht markante Säure eingebremst. Auch hier wird es dann rotbeerig, bevor mit jedem weiteren Schluck die Bittere Fahrt aufnimmt ohne zu überdrehen. Gegen Ende wechseln sich Schluck für Schluck Süße und Pfeffrigkeit ab. Die Biere der Brauboys schwanken zwischen gut und grausam. Dieses hier gehört in die Kategorie gut und ist für mich das bisher beste.

Nummer vier der Brauboys, wieder mit spezieller Namensgebung. Ein Tropical Pale Ale Deluxe. Im Glas hellgelb trüb und mit üppigster Blume, die sich eine ganze Weile hält. Der Geruch ist intensiv tropisch-harzig. Dies gilt auch für die Wahrnehmung am Gaumen. Die Intensität der drei Hopfen (Mosaic, Citra, Azacca) ist so groß, dass das Zäpfchen fast zum glühen kommt. Dafür ist die Bittere unerwartet gering ausgeprägt. Tropical Pale Ale, ok. Deluxe muss man glauben wollen.

Heute ein weiteres Bier der Brauboys Billerhude. Ein American Pale Ale. Auf dem Etikett werden süße Früchte und feine Bitterkeit angekündigt. Wirklich? Nein! Schon die Nase nimmt pfeffrig-medizinische Noten wahr. Und geschmacklich landen wir in der Nähe einer Gemüsebrühe. Sorry Boys. Da hilft auch kein Lokalpatriotismus. Das ist nix.

Das IPA steht Gold bis hell Bernstein im Glas, blickdicht. Der beige Schaum hält sich nur kurz. Es duftet leicht fruchtig, am ehesten herbe Frucht landet in der Nase. Säuerlicher Antrunk nach Zitrone, dann kommen Malznoten und leicht blumige Note, schnell setzt Herbe ein. Das Bier hallt merklich herb aus. Die säuerliche Note ist über den gesamten Schluck gesehen wohl nur unterschwellig da, aber immer präsent. Das IPA wirbt mit tropischen Fruchtnoten. Die stelle ich aber kaum fest. Trotzdem ein Bier zum Chillen

Bei BT ist es (noch) als Gewürzbier gelistet. Es ist aber mitnichten ein Gewürzbier, sondern ein IPA. Da hat sich offenbar beim Untertitel des Bieres (Chilled IPA) jemand an Chili erinnert, aber wohl noch nie gechillt. Die Zutatenliste zeigt in jedem Fall keine Gewürze, sondern 3 Hopfen (Ariana, Amarillo und Citra). Das Bier ist sehr trüb und zeigt der Nase nur sehr zurückhaltend einige fruchtige Anklänge. Der Antrunk ist süffig mit einem passablen Malzkörper. Geschmacklich eher harzig-herb mit einer später hinzutretenden floralen Note. Auch hier wenig fruchtige Aromen. Die Bittere ist immer zugegen und bleibt auch länger am Gaumen haften. Ich kann mit dieser Interpretation eines IPA gut leben.

Mein erstes Bier von den Brauboys aus Hamburg, die es bei Anders Ale in Lübeck brauen lassen. Leider überzeugt mich dieser helle Bock überhaupt nicht. Natürlich kann man auch bei klassischen Stilen versuchen, etwas anders zu machen. Aber hier ist nicht viel passiert. Hell ist der Bock und trüb ist er. Die Nase nimmt leichte citrale Aromen wahr. Dann stellt man beim Antrunk wenig Körper und allenfalls leicht harzige Aromen wahr. Einzig etwas Bittere wird dann von den beiden eingesetzten Hopfen (Saphir und Ariane) noch hinzugefügt. Insgesamt für mich ein nichtssagendes Bier, das wenig mit Bock zu tun hat.